Am Freitag, den 1. Februar 2019, haben einige Aktive der Seebrücke Hameln Traueranzeigen im Plakatformat an den Scheiben der Parteibüros von CDU und SPD in Hameln angebracht, um auf die untragbare Situation der Geflüchteten im Mittelmeerraum aufmerksam zu machen. Unter der Überschrift: „Wir trauern um all die Menschen, die wir nicht mehr kennen lernen können.“ waren Listen mit Namen der unzähligen zu Tode gekommenen Geflüchteten angebracht (die Quelle für diese Liste findet sich hier). Zur Erläuterung der Beweggründe für diese Aktion wurde die nachfolgende Pressemitteilung an radio aktiv, NDR, HAZ, taz und DEWEZET versandt.
Pressemitteilung, 1. Februar 2019, Seebrücke Hameln
Allein im Jahr 2018 starben mindestens 2300 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer, weil Europa sie nicht retten wollte. Menschenleben, die ausgelöscht wurden, obwohl jede*r um die Zustände und die daraus resultierende Notwendigkeit des Handelns wusste.
Die Seebrücke Hameln hat es sich, wie viele andere Seebrücke-Gruppen auch, zur Aufgabe gemacht, dies nicht zu tolerieren. Wir wollen, dass all diese Menschen nicht vergessen werden. Im Rahmen dessen plakatierten wir als Seebrücke Hameln Fensterscheiben der Parteibüros von CDU und SPD mit den Namen der Menschen, die in den zurückliegenden Jahren im Mittelmeer auf der Flucht ertranken.
Sowohl die CDU als auch die SPD zeichnen sich aktuell als politisch Verantwortliche nicht durch konkretes Eingreifen aus.
Aus diesem Grund wollen wir mit unserer Plakataktion den Verantwortlichen die Folgen ihrer Taten direkt vor Augen führen.
Im selben Zuge fordert die Seebrücke Hameln die politischen Verantwortlichen zu einem Umdenken und einer Entkriminalisierung der Seenotretter*innen auf.
Auch Hameln kann sich wie inzwischen dutzende Städten und Kreise dazu bekennen, indem man sich gegenüber der Bundesregierung dazu bereit erklärt, Geflüchtete aufzunehmen. Dies wäre in unseren Augen ein richtiger und wichtiger Schritt.
Seebrücke Hameln im Februar 2019