Die Seebrücke Hameln ist wieder aktiv

Hallo liebe Leute, wir die Seebrücke Hameln, sind wieder aktiv und suchen gerne noch interessierte Menschen, die sich für sichere Fluchtwege nach Hameln „Hameln ein sicherer Hafen!“  und menschenwürdige Lebensbedingungen für alle Menschen einsetzen wollen.

Aktive der Seebrücke Hameln bei der Kundgebung gegen Rechts im Hamelner Bürgergarten, 2024

Warum  haben wir uns an der Kundgebung gegen rechts beteiligt ?

Wir waren geschockt, wie viele von Euch auch, als wir von den menschenverachtenden Deportations-/Remigrationsplänen hörten, die Rechtsradikale mit Leuten der AfD und CDU unter der Führung eines Menschen der Identitären Bewegung gemacht hatten. Zu Recht!

Weisen sie doch erschreckende Parallelen zu den Ideen der Nationalsozialisten vor 90 Jahren auf. Auch diese wollten die ihnen unliebsamen Menschen zuerst aussiedeln und wir wissen alle wohin es geführt hat. Zur Ermordung von Millionen Menschen, die nicht ins rechte Weltbild passten, sei es, weil sie jüdisch waren, Sinti und Roma, homosexuell oder politische Gegner*innen. Dies führte zur Shoah, zu Folter, Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung.

Darum gilt für uns: Nie wieder Faschismus!

Jedes Jahr sterben tausende Menschen im Mittelmeer, … weil viele Europäer und auch Menschen in Deutschland nicht wollen, dass es sichere Einreisemöglichkeiten gibt. Pushbacks (Zurückweisungen) werden auf dem Mittelmeer und der Balkanroute durchgeführt und Menschen in den Tod oder in Lager außerhalb der EU geschickt, in denen ihnen Misshandlung und Willkür drohen. Alles wird getan, um die Menschen schon vor Europas Toren zu jagen, einzusperren und abzuschrecken, und das obwohl es ein Recht auf Asyl gibt. Asyl schützt Menschen vor Mord, Folter, Vergewaltigung und politischer Verfolgung. Die Europäische Union versucht, mit anderen Ländern zusammen, die geflüchteten Menschen von der Einreise abzuhalten und nimmt dabei mindestens in Kauf, dass es zu schweren Menschenrechtsverletzungen kommt. Zudem führ es dazu, dass Menschen, die sich nicht legal in einem Land befinden, wesentlich leichter ausgebeutet werden können, weil sie Willkür umso mehr ausgeliefert sind und nicht den Mut haben ihre Rechte einzufordern.

Ende Dezember 2023 hat das Europaparlament eine Einigung über die Reform des Europäischen Asylsystems getroffen, was eine ausgeweitete Möglichkeit beinhaltet, Menschen, sogar Kinder, an den europäischen Außengrenzen für zweimal 12 Wochen einzusperren, während ihr Asylantrag geprüft wird und wo sie medizinisch, psychologisch und rechtlich noch schlechter betreut werden. Mit dieser Einigung können sie noch mehr Staaten als „sichere Drittstaaten“ ausweisen, selbst wenn dort die Genfer Flüchtlingskonvention nicht gilt. Außerdem haben sie sich eine weitere Möglichkeit überlegt, Menschen noch brutaler zurückzuweisen oder zu schicken, und zwar für den Fall einer »Instrumentalisierung«  (?) der Migrant*innen.

Seenotrettung ist kein Verbrechen, sondern ein Akt der (Mit-)Menschlichkeit !

Wir müssen gar nicht warten, bis eine Partei wie die AFD regiert bis es immer schlimmer wird. Im Januar 2024 wurde im Bundestag das sogenannte „Rückführungsverbesserungsgesetz“ beschlossen, was zu einer verschärften Abschiebepraxis führen soll und das Risiko von mehr Grundrechtsverletzungen in Kauf nimmt.  Es wird über eine Bezahlkarte für geflüchtete Menschen gesprochen anstatt Bargeld auszugeben, was zur Diskriminierung der erkennbaren Empfänger führt. Die Regelsätze für geflüchtete Menschen sollen noch unter dem Existenzminimum des Bürgergeldes liegen. Dabei sind es nicht die Geflüchteten oder Bürgergeldempfänger*innen, die wir uns als arbeitende Bevölkerung nicht leisten können, sondern die Reichen durch geringe Steuersätze, die uns Milliarden kosten!

Auch heute richtet sich ein geschlossenes rechtes Weltbild der AfD nicht nur gegen geflüchtete Menschen und Migrant*innen, die zu tausenden an den europäischen Außengrenzen sterben, weil sie nicht nach Europa gelassen werden aus Angst, der Wohlstand hier würde sinken. Dabei haben die Europäer*innen in der Vergangenheit profitiert und werden auch auf Kosten dieser Menschen in der Zukunft (Stichwort: Klimakrise ) über Gebühr profitieren, indem sie andere Menschen ausbeuten.

Auch gegen queere Menschen, Menschen mit Behinderung (Höcke hat z. B. im Sommerinterview mit den Öffentlich Rechtlichen gesagt, behinderte Kinder würden unser Schulsystem belasten), Frauen (der Attentäter von Halle z. B. hing Verschwörungenstheorien an, wonach der Feminismus dazu gedacht sei, die deutschen Menschen aussterben zu lassen) aber auch arme Menschen und z. B. Wohnungslose. Obdachlose Menschen sind nach 1945 am häufigsten Opfer tödlicher rechter Gewalt in der BRD geworden, laut der offiziellen Statistik (Quelle: „Kein Vergessen Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland nach 1945, von Thomas Billstein , erschienen im Unrast Verlag).

Das heißt: Sollten Nazis an die Macht kommen, hätten die meisten von uns Schwierigkeiten.

Für ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben für alle!

Hört auf, Menschen an den Außengrenzen sterben zu lassen!

Jeder Mensch, der dort stirbt ist einer zu viel!

Wir, die wir in Europa leben, sind für das Sterben mitverantwortlich.

Ihr könnt nicht sagen, ihr hättet nichts gewusst. Die moralische Verantwortung liegt bei uns!

Festung Europa abschaffen!

Nein zu Abschiebungen und Abschiebehaft.

Immer wieder kommt es auch jetzt schon zu rassistischen Übergriffen und Diskriminierung durch die Polizei, die in den letzten Jahren auch immer wieder tödlich endete. Nein zu rassistischer Diskriminierung und Polizeigewalt! Rassismus tötet.

Sa., 12.03.2022, 11 Uhr: Kundgebung auf der Hochzeitshausterasse

Infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine ist eine erfreulich große Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine zu verzeichnen.

Doch leider ist diese Solidarität nicht immer “grenzenlos”, wie es beispielsweise an der Zurückweisung flüchtender schwarzer Menschen aus der Ukraine zu beobachten ist. Außerdem strandeten bereits vor dem Krieg in der Ukraine zahlreiche Geflüchtete an Europas Außengrenzen, wo sie bis heute unter widrigsten Bedingungen ausharren müssen, weil ihnen scheinbar keine Solidarität gebührt.

Diesen Zustand in Erinnerung zu rufen und menschenwürdige Verhältnisse einzufordern beabsichtigt die Seebrücke Hameln am Samstag, den 12.03. 2022 ab 11 Uhr im Rahmen einer Kundgebung auf der Hochzeitshausterasse Hameln.

Aktion in Erinnerung an 2200 registrierte Tote im Mittelmeer allein im Jahr 2018

Am Freitag, den 19. April 2019, haben etwa 15 Aktive der Seebrücke Hameln auf dem Hamelner Rathausplatz eine kreative Aktion in Erinnerung an 2200 registrierte Tote im Mittelmeer allein im Jahr 2018 durchgeführt. Hierbei wurden 2200 Kreise mit orange-farbener Sprühkreide sowie zwei A1-Plakate hinterlassen, die zur Erläuterung der durchaus auffälligen Umgestaltung des Rathausplatzes dienen sollen.


Die verwendete Plakataufschrift ist sowohl in Bild- als auch in Textform im Folgenden wiedergegeben:

Seenotrettung ist kein Verbrechen

Allein im Jahr 2018 sind über 2200 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken.

Jeder Kreidepunkt symbolisiert somit einen nachgewiesenen Toten, welcher der europäischen Abschottungspolitik zum Opfer gefallen ist.

Da diese Zustände das Ergebnis politischer Entscheidungen sind, können sie auch durch Menschen verändert werden – zum Beispiel durch eine Entkriminalisierung der zivilen Seenotrettung. Dies ist eine der Forderungen der Seebrücke-Bewegung, die auch in Hameln aktiv ist.

www.seebruecke-hameln.de


Zur weiteren Illustration dieser kreativen Aktion finden sich nun nachfolgend noch vier zusätzliche Bilder:

Am darauf folgenden Markttag (Samstag, den 20. April 2019) sah das Ganze dann so aus:

Anmerkungen zur Aktion:
Bei der Gestaltung der Aktion haben wir sehr intensiv über die Wahl der Mittel diskutiert. Um eine den Inhalt der Aktion in den Hintergrund rückende Diskussion zu vermeiden, haben wir mit der Verwendung von abwaschbarer Sprühkreide explizit darauf geachtet, keine Sachbeschädigung zu verursachen. Die beiden unangemeldet angebrachten Plakate stellen einen Gesetzesverstoß dar, dessen Umfang wir bewusst akzeptiert haben, da eine auf diesen Sachverhalt abzielende Debatte wohl Alles über diejenigen verraten würde, die in Anbetracht der skandalösen Situation im Mittelmeer tatsächlich über zwei unangemeldet aufgehängte Plakate reden wollen.

Fr., 01.02.2019: Traueranzeigen der Seebrücke Hameln an den Büros von CDU und SPD

Am Freitag, den 1. Februar 2019, haben einige Aktive der Seebrücke Hameln Traueranzeigen im Plakatformat an den Scheiben der Parteibüros von CDU und SPD in Hameln angebracht, um auf die untragbare Situation der Geflüchteten im Mittelmeerraum aufmerksam zu machen. Unter der Überschrift: „Wir trauern um all die Menschen, die wir nicht mehr kennen lernen können.“ waren Listen mit Namen der unzähligen zu Tode gekommenen Geflüchteten angebracht (die Quelle für diese Liste findet sich hier). Zur Erläuterung der Beweggründe für diese Aktion wurde die nachfolgende Pressemitteilung an radio aktiv, NDR, HAZ, taz und DEWEZET versandt.

Pressemitteilung, 1. Februar 2019, Seebrücke Hameln

Allein im Jahr 2018 starben mindestens 2300 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer, weil Europa sie nicht retten wollte. Menschenleben, die ausgelöscht wurden, obwohl jede*r um die Zustände und die daraus resultierende Notwendigkeit des Handelns wusste.

Die Seebrücke Hameln hat es sich, wie viele andere Seebrücke-Gruppen auch, zur Aufgabe gemacht, dies nicht zu tolerieren. Wir wollen, dass all diese Menschen nicht vergessen werden. Im Rahmen dessen plakatierten wir als Seebrücke Hameln Fensterscheiben der Parteibüros von CDU und SPD mit den Namen der Menschen, die in den zurückliegenden Jahren im Mittelmeer auf der Flucht ertranken.

Sowohl die CDU als auch die SPD zeichnen sich aktuell als politisch Verantwortliche nicht durch konkretes Eingreifen aus.

Aus diesem Grund wollen wir mit unserer Plakataktion den Verantwortlichen die Folgen ihrer Taten direkt vor Augen führen.

Im selben Zuge fordert die Seebrücke Hameln die politischen Verantwortlichen zu einem Umdenken und einer Entkriminalisierung der Seenotretter*innen auf.

Auch Hameln kann sich wie inzwischen dutzende Städten und Kreise dazu bekennen, indem man sich gegenüber der Bundesregierung dazu bereit erklärt, Geflüchtete aufzunehmen. Dies wäre in unseren Augen ein richtiger und wichtiger Schritt.

Seebrücke Hameln im Februar 2019

Kurzbericht zur Filmvorführung am 19.11.2018 in Hameln

Am Montag, den 19. November 2018, zeigten Aktive der Seebrücke Hameln den Film „Iuventa“ in den Räumlichkeiten der DLRG Hameln. Etwa 30 Zuschauer*innen folgten zunächst dem etwa 80 minütigen Film, bevor sich nach einer kurzen Verschnaufpause noch ein etwa 30 minütiger Vortrag eines Hamelner Seenotretters samt Diskussion zur aktuellen Situation im Mittelmeer anschloss. Die Veranstaltung hat uns motiviert, auch in Zukunft weitere Aktionen durchzuführen und die zivile Seenotrettung zu unterstützen.

Wer sich bei der Seebrücke Hameln engagieren möchte, kann einfach zu unserem nächsten offen Treffen am 24.11.2018 um 20 Uhr in den freiraum Hameln (Walkemühle 1a, 31785) kommen. Es folgen noch ein paar Eindrücke von der Veranstaltung und ein Dankeschön an die DLRG Ortsgruppe Hameln:

Kurzbericht zur Filmvorführung am 19.11.2018 in Hameln

Am Montag, den 19. November 2018, zeigten Aktive der Seebrücke Hameln den Film „Iuventa“ in den Räumlichkeiten der DLRG Hameln. Etwa 30 Zuschauer*innen folgten zunächst dem etwa 80 minütigen Film, bevor sich nach einer kurzen Verschnaufpause noch ein etwa 30 minütiger Vortrag eines Hamelner Seenotretters samt Diskussion zur aktuellen Situation im Mittelmeer anschloss. Die Veranstaltung hat uns motiviert, auch in Zukunft weitere Aktionen durchzuführen und die zivile Seenotrettung zu unterstützen.

Wer sich bei der Seebrücke Hameln engagieren möchte, kann einfach zu unserem nächsten offen Treffen am 24.11.2018 um 20 Uhr in den freiraum Hameln (Walkemühle 1a, 31785) kommen. Es folgen noch ein paar Eindrücke von der Veranstaltung und ein Dankeschön an die DLRG Ortsgruppe Hameln:

Kurzbericht zur Aktion am 13.10.2018 in Hameln

Ein beliebtes Fotomotiv in Hameln wirbt für die Seebrücke – sehr zur Freude aller Anwesenden.

Am Samstag, den 13. Oktober 2018, fanden sich von 11 bis 15 Uhr einige Aktive der Seebrücke Hameln in der Innenstadt von Hameln ein, um dort mit einem kleinen Infostand und einer wirklich äußerst zurückhaltenden Umgestaltung des dortigen Rattenfänger-Brunnens auf die absolut untragbare Situation auf dem Mittelmeer aufmerksam zu machen. Hierfür wurden zahlreiche Flugblätter verteilt, erläuternde Gespräche zur aktuellen Lage vor Ort geführt, Spenden für die zivile Seenotrettung gesammelt und es gab erfreulicherweise auch noch Live-Musik von befreundeten Musiker*innen zu hören.

Die nachfolgenden Bilder sollen die Aktion für Interessierte dokumentieren und zum mitmachen einladen, zum Beispiel beim nächsten offenen Treffen der Seebrücke Hameln am Montag, den 29.10.2018, um 20 Uhr im freiraum Hameln (Walkemühle 1a, 31785 Hameln).

Kurzbericht zur Welcome United Demo am 29.09.2018

Am Samstag, den 29. September 2018, sind wir mit einer Gruppe von Aktiven der Seebrücke Hameln zur Antirassistischen Parade nach Hamburg gefahren. Dort sind wir zusammen mit zehntausenden Menschen auf der Straße gewesen, um ein deutliches Zeichen gegen die unmenschliche EU-Abschottungspolitik zu setzen. Die Anwesenden waren sich hinterher einig, dass sie viel Kraft und Motivation aus diesem Tag mitgenommen haben, um auch in Zukunft für ein Ende der Kriminalisierung von ziviler Seenotrettung im Mittelmeer zu kämpfen.

Kurzbericht zum Fotovortrag vom 27.08.2018

Am Montag, den 27. August 2018, veranstaltete die Seebrücke Hameln einen Fotovortrag mit dem Titel „Flucht nach Europa – Mittelmeer und Menschenrechte“ im Haus der Kirche in Hameln. Vor über 60 interessierten Zuhörer*innen berichtete der Fotograf Erik Marquardt von seinen Eindrücken, die er zum einen an einem Ausgangsort von Fluchtbewegungen wie Afghanistan sowie zum anderen direkt vor und während der lebensgefährlichen Überquerung des Mittelmeers gemacht hat. Mit seinem Vortrag gelang es Marquardt dabei zahlreiche Gegendarstellungen zur derzeit vollkommen entglittenen, politischen Debatte in Deutschland und Europa rund um die Themen Flucht und Migration zu formulieren, die an die Unveräußerlichkeit von Menschenrechten erinnerten und somit an das MINDESTE, was jedem Menschen in einer vernünftig eingerichteten Welt zu gewähren wäre.

Die gute Resonanz bekräftigte die Aktiven der Seebrücke Hameln darin, auch in Zukunft weiterhin Aufklärung zu leisten und die politische Arbeit fortzusetzen. Wer daran mitwirken möchte, ist herzlich eingeladen, am kommenden Montag, den 3. September 2018, um 20 Uhr zum nächsten offenen Treffen im freiraum Hameln (Walkemühle 1a, 31785 Hameln) dazuzustoßen.

Die Vorbereitungen laufen

In Vorbereitung auf den Fotovortrag von Erik Marquardt am kommenden Montag, den 27. August 2018, um 19:30 Uhr im Haus der Kirche (Emmernstraße 6, 31785 Hameln) sind wir alles andere als untätig! Neben dem obligatorischen Verteilen von Flyern und Plakaten waren wir bspw. bei der gestrigen Veranstaltung gegen die geplante Verschärfung des niedersächsischen Polizeigesetzes (NPOG) mit einem Infostand bei radio aktiv vertreten und haben zudem noch eine weitere Überraschung für die Veranstaltung am Montag in Vorbereitung:

Wer uns bei der Bewerbung der Veranstaltung noch unterstützen möchte, kann gerne die Flyervorlage aus diesem Beitrag nutzen und eigene Flyer ausdrucken und verteilen. Wir freuen uns auf Euch!