Places of Isolation

ANKUNFTSZENTRUM BAD MÜNDER // 17 km
Hier werden bis zu 340 Menschen untergebracht, die als geflüchtete Menschen in den Landkreis Hameln Pyrmont kommen um Schutz zu suchen. Zum Teil werden sie dem Landkreis durch die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen zugewiesen. Hier wohnen Menschen die noch keine Wohnung bekommen haben.

ANKUNFTSZENTRUM UNSEN // 7,5 km
Hier werden ebenfalls Menschen untergebracht, die als geflüchtete Menschen in den Landkreis Hameln-Pyrmont kommen.

FLUGHAFEN LANGENHAGEN // 55 km
Abschiebeflüge Weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit werden auch vom Flughafen Hannover-Langenhagen Menschen in Länder abgeschoben, in denen Krieg und Hunger herrschen oder in denen sie verfolgt werden. Der Flughafen ist ein zentraler Punkt der deutschen Abschiebelogistik. Beispiel: Am 6. Juli 2021 wurden insgesamt 27 Männer wurden nach Afghanistan abgeschoben. unter ihnen ein junger Mann, der seit 2015 in Celle gelebt hatte. Und wer profitiert dabei? Die Flughäfen und Flugunternehmen mit so schönen Namen wie Privilege Style, Sundair oder Wamos Air. Abschiebungen gibt es auch auf normalen Linienflügen, ganz vorne dabei ist die Lufthansa.

MITTELMEER / LAMPEDUSA // 1900 km
25.000 Tote bei Flucht über das Meer Knapp 190 Kilometer trennen die Küstenstadt Sfax in Tunesien und die italienische Insel Lampedusa. Obwohl die Fahrt hochgefährlich ist, wagten zuletzt sehr viele Migrant:innen weiterhin die Überfahrt. An zwei Tagen im März 2023 kamen über 3.000 Menschen auf diesem Weg nach Europa. Schon seit Jahren fliehen Menschen aus den Krisenregionen der Welt über das Mittelmeer nach Europa. 2022 gelang dies 150.177 Migrant:innen. Aber: Jedes Jahr werden über 1.000 Menschen als vermisst oder verstorben registriert. 2022 starben oder verschwanden laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mehr als 1.940 Menschen. Seit dem 2014 sind bis zum März 2023 mehr als 26.141 Geflüchtete im Mittelmeer ertrunken. Seit 2015 operieren zivile Seenotrettungsorganisationen im zentralen Mittelmeer. Mehr als 3500 Menschen konnten sie nach eigenen Angaben 2020 aus Seenot retten. Doch ihre Arbeit immer stärker durch politische Maßnahmen behindert. Die Bundesregierung plant gerade eine Änderung der Schiffssicherheitsverordnung (SchSV), was für die Mehrheit der zivilen Seenotrettungsschiffe unter deutscher Flagge bedeuten würde, dass sie ihre lebensrettende Arbeit einschränken oder einstellen müssen.

POLEN – BELARUS // 911 km
Gewaltsame Zurückweisung An der polnisch-belarussischen Grenze drängen polnische EU-Beamt:innen rechtswidrig Schutzsuchende zurück nach Belarus. Die belarussische Regierung wiederum schickt Flüchtende an die EU-Grenze, um den Konflikt mit der EU weiter eskalieren zu lassen. Sowohl die EU als auch Belarus tragen damit ihren Konflikt auf dem Rücken von schutzbedürftigen Menschen aus und begehen Menschenrechtsverletzungen. – Die Lage der Flüchtenden im Grenzgebiet Polen zu Belarus ist katastrophal. Sie werden weder vor- noch zurückgelassen und sitzen in Wäldern fest. Von vielen wird der gesundheitliche Zustand immer kritischer, etliche Personen sind bereits gestorben bzw. getötet worden. Polen hat in der Grenzregion einen Ausnahmezustand verhängt, um Menschenrechtler:innen und Journalist:innen einen Zugang zu dem Gebiet zu verwehren. Wer den Geflüchteten helfen will, setzt sich der Gefahr aus, eine Strafe wegen Beihilfe zum illegalen Grenzübertritt oder gar wegen Menschenschmuggels zu bekommen.

LAGER AUF LESBOS u.a. 2.297 km
Menschenunwürdige Unterbringung Es ist eine wesentliche Strategie der europäischen Abschottungspolitik, Geflüchtete möglichst nah an den Außengrenzen festzuhalten. Ein politischer Aspekt, der das begünstigt, sind die sogenannten Dublin-Regeln. Sie besagen, dass jener Staat, in dem Geflüchtete erstmals registriert werden, für deren weiteres Asylverfahren zuständig ist. Griechenland als einer der Grenzstaaten ist für viele Geflüchtete zuständig. Viele von ihnen werden in menschenunwürdigen Camps auf den ägäischen Inseln festgehalten. Durch die Verschleppung von Verfahren und lange Verfahrensdauer sitzen Menschen zum Teil über Jahre auf den Inseln fest. Die Lager sind darüber hinaus vielfach auf wesentliche geringere Zahlen von Menschen und auf kurze Aufenthalte ausgelegt. – Ein besonders extremes Beispiel stellt das Lager Moria auf Lesbos dar. Es war für 2800 Menschen konzipiert worden, teilweise lebten dort aber bis zu 16 000 Menschen unter katastrophalen Zuständen. Nachdem Moria 2020 bei einem Großbrand zerstört worden war, versprach die EU „No More Morias“. Tatsächlich aber bestehen die Lagerstrukturen auf den ägäischen Inseln fort. Die Lebensumstände dort sind charakterisiert durch unzureichende Nahrungsversorgung, sehr schlechte medizinische Versorgung und katastrophale hygienische Zustände. Eine besorgniserregende Entwicklung ist auch, dass es sich bei neu gebauten Camp-Strukturen (etwa auf der Insel Samos) um Hochsicherheitslager mit gefängnisartigen Zuständen handelt. – Die menschenunwürdigen Zustände in den Lagern sind gewollt und ein bewusstes Element der europäischen Abschottungs- und Abschreckungspolitik. Es handelt sich nicht um eine „humanitäre Katastrophe“, sondern um die Folgen gewollter politischer Entscheidungen. Inzwischen gibt es sogar Gerichtsurteile, die bestätigen, dass die Bedingungen in den Lagern gegen Menschenrechte verstoßen.

CALAIS /// 588 km
Geflüchtete versuchen nach England zu gelangen Als “Dschungel von Calais” wurde eine Zeltstadt mit provisorischen Unterkünften nahe der französischen Stadt Calais bezeichnet, in der im August 2016 mehr als 9000 Migrant:innen kampierten mit der Hoffnung auf eine Möglichkeit zur Weiterreise durch den Eurotunnel nach Großbritannien. Im Oktober 2016 wurde das Flüchtlingslager brutal geräumt und dann offiziell geschlossen. Bis heute allerdings sammeln sich geflüchtete in der Region und versuchen, mit Schlauchbooten den Ärmelkanal zu überqueren – und geraten dabei oft in Seenot; im Jahr 2022 waren es knapp 46.000 sogenannte Bootsmigrant:innen. Die britische Regierung ist nicht bereit, die Geflüchteten aufzunehmen und beabsichtigt, sie nach Ruanda zu deportieren. Die britische und die französische Regierung vereinbarten kürzlich, den Kampf gegen “unerwünschte Migration” zu verstärken.

CEUTA und MELILLA // 2.307 km
Meterhohe Sperranlagen Spanien hat zwei Exklaven in Nordafrika: Ceuta und Melilla. Dort verlaufen die einzigen Festlandgrenzen der EU mit Afrika. Flüchtende und Migrant/-innen versuchen immer wieder, die hohen Grenzzäune zu überwinden. Seit 2005 umfasst das Grenzsicherungssystem zwei parallele, jeweils sechs Meter hohe Zäune, die zudem mit Bewegungsmeldern, Scheinwerfern und Überwachungskameras ausgestattet sind. Seit 2015 gibt es in Spanien ein Gesetz, wonach Drittstaatsangehörige, die beim illegalen Grenzübertritt entdeckt werden, unmittelbar zurückgewiesen werden können. Flüchtlingshilfsorganisationen kritisieren dies als völkerrechtswidrige Pushbacks, also Zurückweisungen, bei denen den Betroffenen nicht die Möglichkeit gegeben wird, Asyl zu beantragen. Recherchen lokaler und internationaler Nichtregierungsorganisationen belegen, dass Pushbacks oft mit schweren Misshandlungen einhergehen.

Die Seebrücke Hameln ist wieder aktiv

Hallo liebe Leute, wir die Seebrücke Hameln, sind wieder aktiv und suchen gerne noch interessierte Menschen, die sich für sichere Fluchtwege nach Hameln „Hameln ein sicherer Hafen!“  und menschenwürdige Lebensbedingungen für alle Menschen einsetzen wollen.

Aktive der Seebrücke Hameln bei der Kundgebung gegen Rechts im Hamelner Bürgergarten, 2024

Warum  haben wir uns an der Kundgebung gegen rechts beteiligt ?

Wir waren geschockt, wie viele von Euch auch, als wir von den menschenverachtenden Deportations-/Remigrationsplänen hörten, die Rechtsradikale mit Leuten der AfD und CDU unter der Führung eines Menschen der Identitären Bewegung gemacht hatten. Zu Recht!

Weisen sie doch erschreckende Parallelen zu den Ideen der Nationalsozialisten vor 90 Jahren auf. Auch diese wollten die ihnen unliebsamen Menschen zuerst aussiedeln und wir wissen alle wohin es geführt hat. Zur Ermordung von Millionen Menschen, die nicht ins rechte Weltbild passten, sei es, weil sie jüdisch waren, Sinti und Roma, homosexuell oder politische Gegner*innen. Dies führte zur Shoah, zu Folter, Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung.

Darum gilt für uns: Nie wieder Faschismus!

Jedes Jahr sterben tausende Menschen im Mittelmeer, … weil viele Europäer und auch Menschen in Deutschland nicht wollen, dass es sichere Einreisemöglichkeiten gibt. Pushbacks (Zurückweisungen) werden auf dem Mittelmeer und der Balkanroute durchgeführt und Menschen in den Tod oder in Lager außerhalb der EU geschickt, in denen ihnen Misshandlung und Willkür drohen. Alles wird getan, um die Menschen schon vor Europas Toren zu jagen, einzusperren und abzuschrecken, und das obwohl es ein Recht auf Asyl gibt. Asyl schützt Menschen vor Mord, Folter, Vergewaltigung und politischer Verfolgung. Die Europäische Union versucht, mit anderen Ländern zusammen, die geflüchteten Menschen von der Einreise abzuhalten und nimmt dabei mindestens in Kauf, dass es zu schweren Menschenrechtsverletzungen kommt. Zudem führ es dazu, dass Menschen, die sich nicht legal in einem Land befinden, wesentlich leichter ausgebeutet werden können, weil sie Willkür umso mehr ausgeliefert sind und nicht den Mut haben ihre Rechte einzufordern.

Ende Dezember 2023 hat das Europaparlament eine Einigung über die Reform des Europäischen Asylsystems getroffen, was eine ausgeweitete Möglichkeit beinhaltet, Menschen, sogar Kinder, an den europäischen Außengrenzen für zweimal 12 Wochen einzusperren, während ihr Asylantrag geprüft wird und wo sie medizinisch, psychologisch und rechtlich noch schlechter betreut werden. Mit dieser Einigung können sie noch mehr Staaten als „sichere Drittstaaten“ ausweisen, selbst wenn dort die Genfer Flüchtlingskonvention nicht gilt. Außerdem haben sie sich eine weitere Möglichkeit überlegt, Menschen noch brutaler zurückzuweisen oder zu schicken, und zwar für den Fall einer »Instrumentalisierung«  (?) der Migrant*innen.

Seenotrettung ist kein Verbrechen, sondern ein Akt der (Mit-)Menschlichkeit !

Wir müssen gar nicht warten, bis eine Partei wie die AFD regiert bis es immer schlimmer wird. Im Januar 2024 wurde im Bundestag das sogenannte „Rückführungsverbesserungsgesetz“ beschlossen, was zu einer verschärften Abschiebepraxis führen soll und das Risiko von mehr Grundrechtsverletzungen in Kauf nimmt.  Es wird über eine Bezahlkarte für geflüchtete Menschen gesprochen anstatt Bargeld auszugeben, was zur Diskriminierung der erkennbaren Empfänger führt. Die Regelsätze für geflüchtete Menschen sollen noch unter dem Existenzminimum des Bürgergeldes liegen. Dabei sind es nicht die Geflüchteten oder Bürgergeldempfänger*innen, die wir uns als arbeitende Bevölkerung nicht leisten können, sondern die Reichen durch geringe Steuersätze, die uns Milliarden kosten!

Auch heute richtet sich ein geschlossenes rechtes Weltbild der AfD nicht nur gegen geflüchtete Menschen und Migrant*innen, die zu tausenden an den europäischen Außengrenzen sterben, weil sie nicht nach Europa gelassen werden aus Angst, der Wohlstand hier würde sinken. Dabei haben die Europäer*innen in der Vergangenheit profitiert und werden auch auf Kosten dieser Menschen in der Zukunft (Stichwort: Klimakrise ) über Gebühr profitieren, indem sie andere Menschen ausbeuten.

Auch gegen queere Menschen, Menschen mit Behinderung (Höcke hat z. B. im Sommerinterview mit den Öffentlich Rechtlichen gesagt, behinderte Kinder würden unser Schulsystem belasten), Frauen (der Attentäter von Halle z. B. hing Verschwörungenstheorien an, wonach der Feminismus dazu gedacht sei, die deutschen Menschen aussterben zu lassen) aber auch arme Menschen und z. B. Wohnungslose. Obdachlose Menschen sind nach 1945 am häufigsten Opfer tödlicher rechter Gewalt in der BRD geworden, laut der offiziellen Statistik (Quelle: „Kein Vergessen Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland nach 1945, von Thomas Billstein , erschienen im Unrast Verlag).

Das heißt: Sollten Nazis an die Macht kommen, hätten die meisten von uns Schwierigkeiten.

Für ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben für alle!

Hört auf, Menschen an den Außengrenzen sterben zu lassen!

Jeder Mensch, der dort stirbt ist einer zu viel!

Wir, die wir in Europa leben, sind für das Sterben mitverantwortlich.

Ihr könnt nicht sagen, ihr hättet nichts gewusst. Die moralische Verantwortung liegt bei uns!

Festung Europa abschaffen!

Nein zu Abschiebungen und Abschiebehaft.

Immer wieder kommt es auch jetzt schon zu rassistischen Übergriffen und Diskriminierung durch die Polizei, die in den letzten Jahren auch immer wieder tödlich endete. Nein zu rassistischer Diskriminierung und Polizeigewalt! Rassismus tötet.

Fr., 19.1.2024, 20:15 Uhr: Offenes Treffen der Seebrücke Hameln

Am Freitag, den 19.1.2024, findet im freiraum Hameln (Walkemühle 1a, 31785 Hameln) ab 20:15 Uhr nach langer Pause einmal wieder ein offenes Treffen der Seebrücke Hameln statt.

Wenn du Lust hast, dich für das Anliegen der zivilen Seenotrettung zu engagieren, dann ist das die Gelegenheit, um dich mit Gleichgesinnten zusammenzuschließen und neue Pläne zu schmieden.

Derzeit keine regelmäßigen Treffen

Leider haben wir uns dazu entschieden, dass wir bis auf Weiteres keine regelmäßigen offenen Treffen als Seebrücke Hameln mehr anbieten. Um das zu ändern, bedarf es deines Einsatzes. Schreib uns gerne an oder komm zu einer unserer Veranstaltungen und bring dich bei uns ein, dann kann es auch wieder offene Treffen geben 😉

Sa., 12.03.2022, 11 Uhr: Kundgebung auf der Hochzeitshausterasse

Infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine ist eine erfreulich große Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine zu verzeichnen.

Doch leider ist diese Solidarität nicht immer “grenzenlos”, wie es beispielsweise an der Zurückweisung flüchtender schwarzer Menschen aus der Ukraine zu beobachten ist. Außerdem strandeten bereits vor dem Krieg in der Ukraine zahlreiche Geflüchtete an Europas Außengrenzen, wo sie bis heute unter widrigsten Bedingungen ausharren müssen, weil ihnen scheinbar keine Solidarität gebührt.

Diesen Zustand in Erinnerung zu rufen und menschenwürdige Verhältnisse einzufordern beabsichtigt die Seebrücke Hameln am Samstag, den 12.03. 2022 ab 11 Uhr im Rahmen einer Kundgebung auf der Hochzeitshausterasse Hameln.

Fr., 17.09.2021, 20 Uhr: Die Mission der Lifeline

Am Freitag, den 17.09.2021, um 20 Uhr zeigen wir den Film „Die Mission der Lifeline“ im freiraum Hameln (Walkemühle 1a, 31785 Hameln). Der Eintritt ist frei. Spenden für die zivile Seenotrettung nehmen wir gerne entgegen. Infos zum Film gibt’s im nebenstehenden Flyer, der gerne auch zur Bekanntmachung der Veranstaltung eigenständig verbreitet werden darf.